Der Auslegungspunkt einer Wärmepumpe ist besonders wichtig im Vergleich zu einer Gastherme aus folgenden Gründen:
Effizienz und Leistung
1. Temperaturabhängigkeit der Effizienz
Wärmepumpe:
Die Effizienz einer Wärmepumpe, gemessen als Coefficient of Performance (COP), ist stark von der Außentemperatur abhängig. Bei niedrigen Außentemperaturen sinkt der COP, was bedeutet, dass die Wärmepumpe mehr elektrische Energie benötigt, um die gleiche Menge Wärme zu erzeugen.
Gastherme:
Die Effizienz einer Gastherme ist weitgehend unabhängig von der Außentemperatur. Sie verbrennt Gas und erzeugt Wärme direkt, daher bleibt ihre Effizienz konstant.
2. Leistungsabgabe
Wärmepumpe:
Die maximale Heizleistung kann bei niedrigen Temperaturen abnehmen, was dazu führt, dass sie möglicherweise nicht genügend Wärme liefert, wenn sie nicht richtig ausgelegt ist.
Gastherme:
Eine Gastherme kann ihre volle Heizleistung auch bei extrem kalten Temperaturen liefern, da sie die Verbrennungswärme des Gases nutzt.
Dimensionierung und Kosten
3. Dimensionierung
Wärmepumpe:
Muss genau auf die Anforderungen des Gebäudes und die klimatischen Bedingungen abgestimmt sein. Eine zu klein dimensionierte Wärmepumpe wird an kalten Tagen nicht ausreichen, um das Gebäude zu heizen.
Gastherme:
Kann oft etwas großzügiger dimensioniert werden, da die Kosten für eine größere Einheit im Vergleich zu den Betriebskosten geringer sind.
4. Investitionskosten
Wärmepumpe:
Höhere Anfangsinvestitionen, die sich durch höhere Effizienz bei korrekter Auslegung und niedrigeren Betriebskosten amortisieren.
Gastherme:
Niedrigere Anfangsinvestitionen, konstante Betriebskosten unabhängig von der Außentemperatur.
Umweltaspekte
5. Energiequelle
Wärmepumpe:
Nutzt erneuerbare Energiequellen (Luft, Wasser, Erde), was zu einer geringeren CO₂-Bilanz führt, besonders wichtig, wenn sie effizient arbeitet.
Gastherme:
Verwendet fossile Brennstoffe, was zu höheren CO₂-Emissionen führt.
Praktisches Beispiel
Wärmepumpe:
Angenommen, du hast eine Wärmepumpe, die bei einer Außentemperatur von 7°C einen COP von 4 hat. Das bedeutet, sie erzeugt 4 kW Wärme pro 1 kW Strom. Sinkt die Außentemperatur auf -7°C, könnte der COP auf 2 sinken, und die Wärmepumpe benötigt dann 2 kW Strom, um 4 kW Wärme zu erzeugen.
Gastherme:
Eine Gastherme hat eine konstante Effizienz (z.B. 90%) unabhängig von der Außentemperatur. Sie verbrennt einfach mehr Gas, um die notwendige Wärme zu liefern, ohne dass die Effizienz drastisch abnimmt.
Fazit
Der Auslegungspunkt einer Wärmepumpe ist entscheidend, weil er sicherstellt, dass die Wärmepumpe auch bei extremen Temperaturen effizient arbeitet und genügend Heizleistung liefert. Eine falsch ausgelegte Wärmepumpe kann ineffizient und teuer im Betrieb sein, während eine Gastherme aufgrund ihrer konstanteren Effizienz weniger kritisch in der Auslegung ist.